Elf Arbeitstypen der Zukunft

09.05.2012
Das Zukunftsinstitut in Kelkheim hat die Arbeitswelt von morgen analysiert.

Was Arbeit eigentlich ist, ist nicht mehr einfach zu kategorisieren. Einzig die Tatsache, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen, scheint eine greifbare Klammer zu sein." Das schreiben die Autoren Harry Gatterer und Thomas Huber vom Zukunftsinstitut in ihrer Studie "Work:design". Die Autoren haben elf Persönlichkeitstypen identifiziert, die die Arbeitswelt künftig prägen.

Knowledge Workers sind "das pulsierende Herz der Wissensökonomie". Sie arbeiten in Konzernen, als Selbständige oder als Gründer. Sie suchen kreativ-kognitive Herausforderungen und motivieren sich über intrinsische Werte.

Corporate High Flyers sind die klassischen Karrieristen, die in großen Firmen aufsteigen und sich in ihrer Identität dem Unternehmen verschreiben. Typischerweise handelt es sich um Männer mit klassischem Lebensentwurf: leistungsbereit, statushungrig, aggressiv, machtorientiert.

Intermediäre gelten als die "guten Seelen" der Unternehmen. Ihr Merkmal ist ihre kommunikative Kompetenz: Sie "halten den Laden zusammen".

Kreative Downshifter fühlen sich als die gebrannten Kinder der heutigen Erwerbswelt - oft haben sie Burnout oder Boreout hinter sich. Daher legen sie großen Wert auf ihre privaten Lebenswelten.

Loyale Störer bilden als gemäßigte Revoluzzer das kreative Potenzial eines Firmenorganismus. Typischerweise handelt es sich um soziale Menschen mit kreativen, optimistischen Ambitionen, die interne Abläufe verbessern wollen.

Job Hopper finden es schwierig, Beruf und Privatleben zu synchronisieren. Sie können ihre Talente und Neigungen schwer priorisieren. Erfolg erzielen sie eher jenseits der Arbeitswelt.

Working Middle. Etwa 20 bis 30 Prozent aller Mitarbeiter verkörpern auch in Zukunft den Durchschnitt: Sie erledigen ihren Job ordentlich, sind meis-tens fleißig, freundlich und meckern nur wenig.

Passivisten fungieren als Befehlsempfänger, Dulder und Status-quo-Verteidiger. Sie haben wenig intrinsische Motivation zu kreativen Leistungen. Sie wollen gesagt bekommen, was sie zu tun haben.

Neue Spezialisten. Vor allem im technischen Sektor und in der Forschung, aber auch bei physischen "Hardcore"-Tätigkeiten wie der Arbeit auf Ölbohr-Plattformen entwickelt sich eine neue Fraktion von Hyperspezialisten.

Prekaristen. Bei ihnen mangelt es nicht zwingend an Ausbildung und Qualifikation, sondern nicht selten an einer "Ego-Strategie".

Digital Bohème. Diese Avantgarde der Netzwirtschaft lebt und arbeitet in bewusst offenen Netzwerken. Angestelltenverhältnisse akzeptiert sie nur selten. Die Digital Bohème arbeitet projektorientiert und organisiert sich in losen Zusammenhängen oder Bürogemeinschaften. (hk)