„Welcher Business-Verantwortliche interessiert sich für Virtualisierung? Wer interessiert sich für Cloud-Computing? Niemand. Die Verantwortlichen interessieren sich für ihr Business und ihre Business-Strategie.“ CIO Matthias Moritz von Bayer Healthcare eröffnete seinen Vortrag mit dieser kleinen Provokation, und was genau er mit diesen Sätzen meinte, wurde schnell klar: Organisationen sollten den Einsatz ihrer IT daran orientieren, wo sie strategisch mit ihrem Business hin wollen.
Moritz hat das getan, und im Falle von Bayer Healthcare bedeutete das vor allem, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Apps erleichtern Patienten das Leben: „Faktormap“ zum Beispiel bietet vernetzte Informationen für Menschen mit Gerinnungsstörungen, „Pill Reminder+“ unterstützt bei der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. „Es geht um die Frage, wie wir optimale Gesundheitspakete schnüren können“, so Matthias Moritz in Hamburg. Ein wichtiger Faktor für diese Strategie sei das Feedback: „Wir wollen wissen, wie Kunden über unsere Produkte sprechen.“
Langfristig müsse ein Ziel von Bayer Healthcare sein, so Moritz, nicht nur zu kurieren, sondern Menschen gesund zu erhalten. Dafür sei es notwendig, auch mit öffentlich zugänglichen Daten arbeiten zu können. Matthias Moritz: „Es ist absolut möglich, solche Daten zum Wohle aller zu nutzen und dabei alle Anforderungen an den Datenschutz zu erfüllen.“
Matthias Moritz spricht nicht von CRM, sondern von CM, Customer Management. Wichtigstes Tool ist hier die Nutzung der Force.com-Plattform von Salesforce und die Anbindung der Anwendungen an die SAP-Welt. Dieses Tool sei enorm Leistungsfähig, allein im Januar habe Bayer Healthcare 10.000 Sales über die Plattform abgewickelt. Und: Innerhalb von 8 Monaten brachte die Kombination von mobilen Lösungen, Salesforce und SAP Bayer Healthcare einen Mehrumsatz von einer Million Euro.
Matthias Moritz für beste IT-Strategie ausgezeichnet
Der Erfolg gibt Matthias Moritz Recht, gerade wurde er vom Handelsblatt für die beste IT-Strategie ausgezeichnet. Und 2011 belegte er im Wettbewerb "CIO des Jahres" den zweiten Platz in der Kategorie Großunternehmen.
- CIO des Jahres 2011 - Preisträger Großunternehmen
Mit großer Freude präsentieren wir Ihnen die CIOs des Jahres 2011 in der Kategorie Großunternehmen. - Dr. Peter Leukert, Commerzbank (1. Platz)
Update: Im Dezember 2011 wechselte Peter Leukert als Global CIO zum transatlantischen Börsenbetreiber Nyse Euronext. - Moritz Mathias, Bayer HealthCare (2. Platz)
- Heinz Laber, HypoVereinsbank - UniCredit Bank (3. Platz)
- Patrick Neaf, Emirates (4. Platz)
- Gerald Höhne, SMA Solar (5. Platz)
- Edgar Aschenbrenner, E.ON IT (6. Platz)
- Martin Schallbruch, BMI (7. Platz)
- Stefanie Kemp, Vorwerk (8. Platz)
- Markus Bentele, Rheinmetall (9. Platz)
- Eric van den Berg, Geberit (10. Platz)
- Clemens Blauert, Johannesstift
- Bodo Deutschmann, Eissmann
- Jan Falck-Ytter, Bader
- Dr. Clemens Keil, Knorr-Bremse
- Martin Limpert, Preh
- Prof. Dr. Matthias Mehrtens, Stadtwerke Düsseldorf
- Dieter Moritz und Pfeifer Erich, Universitätsklinikum Bonn und Universitätsklinikum Köln
- Dirk Ostermann, RAG
- Franz Josef Pschierer, Freistaat Bayern
- Holger Rommel, Gries Deco
- Helmut Schlegel, Klinikum Nürnberg
- Dietmar Schlößer, Deloitte
- Stefan Schoenfelder, Citeq
- Thorsten Steiling, Ejot
- Ralf Weißbeck, Deutsche Post DHL
Healthcare ist schon heute wichtigste Segment für Bayer, auch das betonte Moritz, und die Chancen für die Zukunft sind gigantisch, allein schon aus demografischen Gründen: 17.000 Menschen in Deutschland sind mittlerweile über 100 Jahre alt, statistisch hat heute jeder zweite Neugeborene die Chance 100 zu werden.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.de. (mhr)