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Simulation

Digital-Twin zur Planung der Olympischen Spiele

05.03.2024
Die Planung von Großevents ist eine immense Herausforderung. Das reicht vom Budget über Personal und Sicherheit bis hin zur Technik und zu den Services.
Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris kommt modernste Technologie zum Einsatz, beispielsweise auch ein Digital-Twin für die gesamte Planung und Organisation.
Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris kommt modernste Technologie zum Einsatz, beispielsweise auch ein Digital-Twin für die gesamte Planung und Organisation.
Foto: kovop - shutterstock.com

Das globale Mega-Event in diesem Jahr sind die Olympischen Sommerspiele, die vom 26. Juli bis 11. August in Paris stattfinden. Damit ist Paris nach 1900 und 1924 zum dritten Mal Austragungsort dieses gigantischen Sportereignisses. Über 10.000 Athleten werden in 32 Sportarten um die begehrten Medaillen kämpfen. Neu sind dabei die vier Sportarten Breaking, Klettern, Skateboard und Surfen. Die Stadt erwartet bis zu 13 Millionen Besucher sowie weltweit rund 4 Milliarden Zuschauer an den Fernsehgeräten oder im Internet.

IT-Support ist unerlässlich

Auch wer kein professioneller Veranstaltungs-Manager ist, kann sich sehr gut vorstellen, dass Vorbereitung, Organisation und minutiöse Durchführung eines solchen Events eine Herkulesaufgabe sind. Folglich nimmt hierbei die Technologie einen bedeutenden Anteil ein. Computer und umfangreiche Software-Pakete haben schon viele Olympische Spiele wirksam unterstützt. Das ist auch in Paris nicht anders - allerdings in einer neuen Dimension, denn erstmals kommt bei einem solchen Mammut-Event ein digitaler Zwilling, also ein Digital-Twin zum Einsatz. Ein Digital-Twin ist laut Gartner die digitale Darstellung einer realen Entität oder eines Systems. Die Implementierung eines Digital-Twins ist ein gekapseltes Software-Objekt oder -Modell, das ein einzigartiges physisches Objekt, einen Prozess, eine Organisation oder eine andere Abstraktion widerspiegelt. Ein Digital-Twin ermöglicht Echtzeiteinblicke, prädiktive Analysen, Simulationen und Optimierungsmöglichkeiten.

Digital-Twin: Von der Fertigung zum Event-Management

Digital-Twins sind an sich nichts Neues. In vielen Bereichen, wie Automobilbau, Fertigung, Luft- und Raumfahrt, Gesundheitswesen und Bauwesen, sind sie seit mehreren Jahren im Einsatz. Doch im Event-Management sind sie noch relativ neu. Dabei bieten sie gerade hier eine ganze Reihe an wichtigen Vorteilen, beispielsweise bei der Platzierung von Infrastruktur-Einrichtungen wie Absperrungen, Zäunen, Ausleuchtungen und Zufahrten. Auch die Steuerung der Zuschauerströme und der Rettungsfahrzeuge kann im Vorfeld zentimetergenau geplant werden. Knapp gesagt: Der Veranstalter, die Partner und alle Lieferanten können mithilfe des Digital-Twins in Echtzeit zusammenarbeiten, um jedes Szenario im Voraus zu planen und zu prüfen, womit das Pannen- und Improvisationsrisiko deutlich gesenkt wird.

Digital-Twin: Technologie auf höchstem Niveau

Für den Digital-Twin in Paris wurde schon vor Längerem ein entsprechendes Datenmodell für alle Wettkampforte detailgenau erstellt. Damit ließen sich alle Planungsprozesse wesentlich effizienter gestalten, da kaum noch Ortstermine nötig waren. Bei den vielen temporären Einrichtungen, die erst kurz vor Beginn fertig werden, war das ohnehin nicht möglich. Der Digital-Twin in Paris wird betrieben von einer Software des britischen Herstellers OnePlan, die aus den Modulen OnePlan Studio und Venue Twin besteht. Letztere nutzt ein digitales 3D-Modell, das nahtlos mit anderen OnePlan-Funktionen, wie 2D, Satellit und CAD integriert ist. Hardwareseitig wird VenueTwin von den Intel® Core™ und den skalierbaren Intel® Xeon® Prozessoren unterstützt. Damit schließt OnePlan an den erfolgreichen Einsatz eines Digital-Twins bei den Olympischen Winterspielen an, wo Intels Venue Simulation System (VSS) zum Einsatz kam. Dabei handelt es sich um eine End-to-End-Lösung für das Event-Management. Sie wurde bereits mit dem Intel-Partner VORLD für einen Digital-Twin bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking eingesetzt. Für die erforderlichen KI-Funktionen kam hier die Intel-Distribution von OpenVINO™ zum Einsatz. Die VSS-Infrastruktur erforderte eine immense Rechenleistung mit geringer Latenz, die komplett von Intel bereitgestellt wurde. "Unsere Vision für die Olympischen Spiele ist, dass nicht nur die Besten der Welt zu sehen sind, sondern innovative Technologien neue Ebenen der Konnektivität ermöglichen, Abläufe rationalisiert werden sowie gleichzeitig die Nachhaltigkeit verbessert wird", sagt Sarah Vickers, Leiterin des Intel-Büros für die Olympischen Spiele.

Digital-Twin: Nicht nur bei Olympia

Die digitale Modellierung von Veranstaltungen ist nicht auf die Olympischen Spiele begrenzt, sie eignet sich auch für alle Arten von Events. Vor allem für solche, bei denen der Ort und die Einrichtungen schlecht zugänglich sind, weil sie weit entfernt oder mit anderen Veranstaltungen belegt sind. Das trifft insbesondere auf Einrichtungen zu, die noch im Bau sind. Auch ähnliche Anwendungs-Bereiche lassen sich damit besser planen. Beispielsweise beim Film, wo ein Digital-Twin den Regisseuren helfen kann, die Sets und Ausrüstungsanforderungen zu visualisieren und somit schon vorab die besten Kameraeinstellungen festzulegen. Marktexperten erwarten für Digital-Twins bis 2028 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 42,7 Prozent, was zu einem Marktvolumen von 86 Milliarden Dollar führen wird. Dabei wird der Markt für Event-Management-Software bis 2026 auf 6,4 Milliarden Dollar ansteigen.

Fazit

Intel arbeitet mit seinen Partnern zusammen, um mithilfe eines Digital-Twins die Vorbereitung und Organisation von komplexen Veranstaltungen zu verbessern und zu vereinfachen. Der Einsatz dieser modernen Technologie im Event-Bereich ist ein Quantensprung und lässt sich auf viele angrenzende Bereiche übertragen.

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