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Sun-Interview: "Wir sehen Licht am Ende des Tunnels"

11.08.2006

CW: Durch Personalentlassungen Kosten zu senken ist die Standardstrategie jedes Managements im Fall einer Krise. Den meisten fällt nichts anderes ein, was ihr Unternehmen auf Anforderungen der Zukunft ausrichten könnte.

Grantham: Das ist bei uns anders. Die Kosten zu senken ist bei uns nur eine Maßnahme. Diese allein wird uns nicht erfolgreich machen. Wir müssen wachsen. Wir haben vier Geschäftsfelder: Systeme, Software, Services und Storage. In diesen bieten wir Wahlmöglichkeiten und zusammengenommen offene Plattformen. Das ist unser Wettbewerbsvorteil, und die Einstiegsschwelle ist sehr niedrig. Unser Angebot war noch nie so umfassend. Wir haben in den letzten zwei Quartalen bereits eine positive Reaktion des Marktes darauf registriert. Wir erwarten Wachstum in allen vier Geschäftsfeldern.

CW: Dabei wird aber zu bedenken sein, dass Sun durch seine zunehmende Open-Source-Orientierung Lizenzeinnahmen verlieren wird.

Grantham: Das ist grundsätzlich richtig. Wir bewegen uns weg vom Lizenzmodell hin zu einem Subskriptionsmodell. Noch steht diese Entwicklung am Anfang. Lanfristig wird das Subskriptions- das Lizenzgeschäft ablösen.

CW: Sun entlässt Mitarbeiter, die verbleibenden sollen nach dem "iWork"-Konzept möglichst daheim in Home Offices arbeiten, und schließt lokale Niederlassungen. Und dadurch will Ihr Unternehmen "näher an die Kunden kommen"?